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Im Laufe unseres Lebens werden die meisten von uns zahlreichen "Wahrheiten" über Beziehungen ausgesetzt. Glückliche Paare, sagt man uns, gehen nie wütend miteinander ins Bett. Ein Baby zu bekommen ist ein guter Weg, um eine bröckelnde Ehe zu retten. Solche Überzeugungen sind jedoch oft fehlerhaft, wenn nicht sogar komplett falsch!
Solche fehlgeleiteten Überzeugungen zu haben, könnte zu Problemen in Ihren zukünftigen Beziehungen führen. Hier sind einige der häufigsten Beziehungsmythen und die Wahrheiten hinter diesen Aussagen.
Mythos Nr. 1: Wenn eine Beziehung gut läuft, braucht es nicht viel Arbeit.
Auch die besten Beziehungen erfordern ständige Anstrengung. Das Zusammenführen der Wünsche und Bedürfnisse von zwei verschiedenen Personen ist keine leichte Aufgabe! Hinzu kommt, dass sich Bedürfnisse, Ziele und Lebensumstände im Laufe der Zeit oft ändern und die Aufmerksamkeit beider Partner erfordern. Obwohl es sicherlich möglich ist, Ihre Beziehung einfach laufen zu lassen, kann Passivität schließlich dazu führen, dass Ihre Beziehung bröckelt.
Es ist jedoch möglich, zu viel Mühe in Ihre Romanze zu investieren. Ständige Pflege Ihrer Beziehung ist zu erwarten. Sie sollten jedoch die Früchte Ihrer Bemühungen ernten. Wenn Sie sich öfter unglücklich als zufrieden fühlen, ist es vielleicht an der Zeit, darüber nachzudenken, ob Ihre Partnerschaft gesund ist. Sowohl Sie als auch Ihr Partner sollten Zeit und Mühe in Ihre Beziehung investieren. Eine Beziehung, in der sich nur eine Person für Veränderungen einsetzt, ist letztlich zum Scheitern verurteilt. Wenn sich jedoch beide Partner darum bemühen, dass eine Beziehung funktioniert, ist es viel wahrscheinlicher, dass sie Bestand hat.
Mythos Nr. 2: Mit wahrer Liebe wird eine stürmische Romanze ewig bestehen.
Allzu oft trennen sich Paare, weil sie sich nicht mehr ineinander verliebt fühlen. Was diese Menschen oft nicht erkennen, ist, dass sich die Liebe mit der Zeit verändert. Das Verlieben führt dazu, dass Chemikalien wie Dopamin das Gehirn und den Körper überschwemmen, was zu einem Gefühl der Verliebtheit führt. Nach Monaten oder Jahren verwandelt sich eine solche flammende Leidenschaft jedoch oft in eine tiefere, nachhaltigere Form der Intimität. Diese Art von Liebe beinhaltet eine dauerhaftere Bindung. Statt großer, romantischer Gesten zeigen viele Paare ihre Liebe zueinander auf kleinere, alltäglichere Weise.
Die Romantik sollte jedoch nicht vernachlässigt werden! Im Gegenteil, Paare in langfristigen Beziehungen sollten sich noch mehr Mühe geben, sich gegenseitig zu umwerben. Wenn Ihre körperlichen oder emotionalen Bedürfnisse von Ihrem Partner nicht mehr erfüllt werden, versuchen Sie, die Dinge miteinander zu besprechen. Planen Sie Rendezvous, gehen Sie auf Abenteuer, und nehmen Sie sich die Zeit, um gemeinsam neue Dinge auszuprobieren. So können Sie die "Flitterwochengefühle" Ihrer Romanze wieder aufleben lassen.
Mythos Nr. 3: Glückliche Beziehungen beinhalten keine Streite oder Auseinandersetzungen.
Alle Paare haben Meinungsverschiedenheiten. Argumentieren ist in der Tat ein gesundes Zeichen dafür, dass die Bedürfnisse und Wünsche eines Paares miteinander kommuniziert und nicht ignoriert werden. Diese Konflikte sollten jedoch auf gesunde Weise angegangen werden. Durch herablassende Bemerkungen oder die Verwendung der "kalten Schulter" werden Probleme eher eskaliert als gelöst werden. Auch körperlicher Missbrauch sollte niemals toleriert werden.
Ständig über die gleichen Themen zu streiten ist ein sicherer Weg, um Verbitterung zu entfachen. Im Gegensatz dazu sollten gesunde Kämpfe zu Problemlösungen und Plänen führen. Es ist sehr wichtig, dauerhafte Lösungen zu finden. Im Laufe der Zeit können Paare, die produktiv argumentieren, sogar weniger Beziehungskonflikte haben. Streits, die zu produktiven Veränderungen führen, sind letztlich ein gesunder Teil jeder Beziehung.
Mythos Nr. 4: Zusammenleben vor der Ehe ist notwendig für eine gesunde zukünftige Beziehung.
Studien zeigen, dass die Mehrheit der Erwachsenen glaubt, dass das Zusammenleben ein guter Weg ist, um ernsthafte Beziehungen vor der Heirat zu "testen". In der Tat scheint es sinnvoll zu sein, dass das Zusammenleben Paare einander näher bringt.
Interessanterweise gibt es jedoch keine Beweise dafür, dass das voreheliche Zusammenleben tatsächlich die Qualität der Beziehungen verbessert. Eine Studie der Pennsylvania State University aus dem Jahr 2013 ergab, dass es keinen messbaren Nutzen für das Zusammenleben in Bezug auf Beziehungszufriedenheit, persönliches Wohlbefinden oder langfristige eheliche Stabilität gibt. Alles in allem scheint es nicht falsch zu sein, mit einem romantischen Partner zusammenzuziehen. Ob dieser Schritt jedoch vor oder nach der Heirat erfolgt, ist letztlich unerheblich.
Mythos Nr. 5: Wenn Kommunikation schwierig ist oder wir Therapie brauchen, ist unsere Beziehung bereits in Schwierigkeiten.
Praktisch jedes Paar kämpft irgendwann mit Kommunikationsproblemen. Kleine Probleme zu besprechen, bevor sie zu größeren Problemen werden, ist ein guter Weg, um Beziehungen gesund und stark zu halten. Auch das Zuhören und das Vermeiden von Abwehrreaktionen kann zu produktiveren Gesprächen führen.
Wenn Sie mit Kommunikations- oder anderen Beziehungsproblemen zu kämpfen haben, erwägen Sie eine Paartherapie. Eine Therapiesitzung zu buchen ist kein Zeichen für eine schlechte Beziehung! Vielmehr weigern sich die meisten Paare, eine Therapie zu besuchen, oder versuchen diese nach Jahren des ständigen Konflikts. In den Vereinigten Staaten sprachen weniger als 10% der geschiedenen Paare sogar mit einem Fachmann. Durch die frühzeitige Suche nach einer Therapie als vorbeugende Maßnahme wird Ihre Beziehung eher von Dauer sein. Der Besuch einer Therapie ist letztlich ein Zeichen für eine starke und gesunde Beziehung.
Das Fazit
Die meisten von uns haben solche Beziehungsmythen irgendwann bestimmt einmal geglaubt. Wenn Sie von diesen Unwahrheiten überzeugt sind, machen Sie sich keine Vorwürfe! Mediendarstellungen von Romantik beispielsweise verewigen oft diese Irrglauben. Beziehungen sind oft eine Herausforderung. Durch den Fokus auf Kommunikation und Konfliktlösung können jedoch oft auch die schwierigsten Probleme überwunden werden, was zu dauerhafter Zufriedenheit führt.
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Redaktion, 31.05.2018